Freitag, 7. Mai 2010

Mein neues Image

Noch drei Tage, dann fliege ich nach Norwegen. Endlich. Mein Herz springt vor Freude, wenn ich daran denke. Diese Tage hat es geschneit, zurück in den Winter ist also die Devise. Doch wo ist der Unterschied zur nasskalten Schweiz Anfang Mai? Richtig: Die salzige Meerluft wird mich den Schnee vergessen lassen. Und so hoffe ich, den Frühling, den die Schweiz dieses Jahr ausgelassen hat, auf den Lofoten zu erleben.

Der Rucksack ist gepackt, proppenvoll bis oben und auf der Waage 20,2 Kilogramm schwer. Dazu kommt eine Kiste mit meinen Wander-Utensilien, die ein lieber Freund mit dem Auto nach Oslo transportieren und mir von dort aus auf die Lofoten schicken wird. Dieses Angebot, welches ich gestern erhielt, löst mein Platz- und Gewichtsproblem auf sehr elegante Weise. Am Sonntag wird die Kiste per Layout-Kurier nach Bern transportiert.

Ich habe alles erledigt, die Rechnungen bezahlt, die Adresse umgemeldet und kann mein letztes Wochenende in der Schweiz vollends geniessen.

Ausgewandert, verliebt, verheiratet?
Seit ich beschlossen habe, nach Norwegen zu gehen, haftet mir ein neues Image an: Täglich werde ich gefragt, ob ich der Liebe wegen nach Norwegen ginge und wann ich heirate. Für mich ist diese Erfahrung doch etwas neu. Das letzte Mal, als ich diese Frage so oft gestellt bekommen habe, war am Hochzeit meiner Schwester vor vier Jahren. Anscheinend wird die Frage durch solch ein Fest legitimiert.

Nja, ich werde zwar dieses Jahr dreissig (in 6 verfluchten Monaten auf den Tag genau), doch Heiraten steht nach wie vor nicht zuoberst auf meiner Traktandenliste. Und nein, ich gehe nicht wegen der Liebe nach Norwegen. Zumindest nicht wegen der Liebe zu einem Mann. Ich fühle mich dem Land sehr verbunden und es ist die Sehnsucht nach der wunderbaren Natur, die mich dorthin zieht. Und vielleicht lerne ich auch jemanden kennen dort, der mir gefällt, wer weiss das schon?
Doch es ist nicht mein primäres Ziel. Ich mein, auf den Lofoten einen Mann suchen zu wollen, ist in etwa so, wie wenn jemand ins Tösstal ginge dafür. Schräge Vorstellung. Leknes, der Ort, wo ich wohnen werde, hat 2700 Einwohner. Das wäre dann also Bauma. Wie gross ist dort wohl die Chance, dass ich einen Mann treffe, der genau meinen Träumen entspricht? Eben.

Diese Woche hat mich sogar der Verkäufer im Swisscom-Shop in Biel gefragt, ob ich denn im Ausland heiraten werde. Das war geradezu eine abstruse Situation. Ich hätte ihn fragen sollen, ob er denn denke, dass ich dringend unter die Haube müsse...

Mich nimmt ja wunder, ob auch die Norweger denken, ich sei eine Sextouristin. So nervig, wie das hier ist, so praktisch könnte das ja dort sein, hehehe
Ich mein, gegen ein bisschen Spass in der Fremde ist ja nichts einzuwenden...

Nun möchte ich aber noch eine kleine Umfrage starten. Was ist Euer Tipp? Finde ich in Norwegen den Mann fürs Leben? Werde ich dort bleiben? Oder reichts nicht mal für einen Ferienflirt? Lasst es mich wissen!

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